Die deutschen Kinojahre direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren eine spannende Zeit: Hier wurde mit Dringlichkeit, Einfallsreichtum und Experimentierfreude eine Bestandaufnahme der Katastrophe und der aktuellen Situation gewagt – bis dann wenig später die heile Welt der Heimatfilme das Filmschaffen bestimmte. Wir kümmern uns in unserer aktuellen Folge um den Film BERLINER BALLADE aus dem Jahr 1948, das nach dem bissigen Kabarettprogramm SCHWARZER JAHRMARKT von Günter Neumann entstand. Es ist ein heiterer Blick auf eine schwierige Situation und ein filmisch höchst vielfältiges Panorama der vom Krieg gezeichneten Hauptstadt und ihrer Bewohner – allen voran des Heimkehrers Otto Normalverbraucher (ein junger, schlanker Gert Fröbe), der sich mit allerlei Absurditäten abplagen muss und dafür zum Synonym des Durchschnittsdeutschen wurde. Wir reden über das zugrundeliegende Kabarett, die Entstehung des Films, die kreativen Einfälle von Regisseur Robert A. Stemmle und die politische Haltung dieses bitterkomischen Zeitdokuments.
Weiterführend ist in der aktuellen Ausgabe #48 des 35-Millimeter-Retro-Filmmagazins ein ausführliches Gespräch von uns mit dem Filmkurator und -kritiker Olaf Möller über den Film zu finden, in dem Stemmles Arbeit und die Ära noch weiter beleuchtet werden. Das Magazin kann HIER bezogen werden.
Viel Spaß!
Das mp3 kann HIER heruntergeladen werden.
Musik: Dominik Nießl (Theaterkonsole)
Coverbild: Christian Genzel
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