Der Anhalter, der einfach verschwindet; der grausame Mord im Wald, während die Frau im Auto wartet; der bedrohliche Anruf beim Babysitter von einer anderen Leitung im Haus – zahlreiche urbane Legenden haben über die Jahre das Horror-Kino geprägt. In DÜSTERE LEGENDEN (im Original: URBAN LEGEND) wird die Verbindung deutlich: An einem College mordet ein Verrückter nach dem genauen Vorbild dieser Gruselgeschichten. Der Neo-Slasher aus dem Jahr 1998 griff den Trend von Wes Cravens SCREAM auf, dass Horror-Filme sich gewissermaßen selbst thematisieren, und funktioniert damit nicht nur als spannendes Thrill-Kino, sondern auch als Reflektion über den Einfluss von Folklore auf Horrorstories. Die Fortsetzung DÜSTERE LEGENDEN 2 (im Original: URBAN LEGENDS: FINAL CUT) geht einen Schritt weiter: An einer Filmhochschule dreht eine Studentin einen Film, in dem nach dem Vorbild von urbanen Legenden gemordet wird – und währenddessen bringt ein Verrückter Menschen um, die eine Verbindung zu einem gewissen Film haben. Der Film ist ironischer als der Vorgänger und spielt kreativ mit den Mechanismen und Tropen des Horrorkinos. In unserer aktuellen Lichtspielplatz-Folge reden wir über die beiden Filme, tauchen in die Beschaffenheit dieser „urban legends“ ein und untersuchen die Verbindung dieser modernen Folklore zum Gruselfilm.
Dazu haben wir zwei Gäste: Jamie Blanks, den Regisseur des ersten Teils (der später auch den Neo-Slasher SCHREI WENN DU KANNST bzw. VALENTINE drehte), und John Ottman, den Regisseur der Fortsetzung (der ansonsten als Cutter und Komponist bekannt ist, u.a. für diverse X-MEN-Filme, und 2019 den Oscar für den Schnitt des Queen-Biopics BOHEMIAN RHAPSODY gewann). Beide reden darüber, wie sie zu den jeweiligen Filmen kamen, wie die sich entwickelt haben, wie sie mit urbanen Legenden arbeiten konnten bzw. welche Schwierigkeiten es gab, und vieles mehr.
Im Lichtspielplatz spielen wir Clips aus den Interviews – wie gehabt können die gesamten Gespräche in unserem Schwesternpodcast Talking Pictures nachgehört werden: Jamie Blanks und John Ottman.
Viel Spaß!
Das mp3 kann HIER heruntergeladen werden.
Musik: Dominik Nießl (Theaterkonsole)
Photo: Christian Genzel
Vielen Dank an Michael Hollands von Sound of the Movies.
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