Eddie Murphy: Comedian (1983). Ich liebe Eddie Murphy, weswegen ich mir ja auch selbst die ärgsten Ausrutscher von ihm ansehe. Das hier ist das zweite und letzte seiner Stand-Up-Comedy-Alben (nach dem selbstbetitelten Album von 1982), das als Klassiker unter den Comedyplatten gilt. Was das Material angeht, macht Eddie keine Gefangenen – vieles ist nicht nur derb und tief, sondern geht auch gerne auf Kosten von Minderheiten (wobei „Faggots Revisited“ wahrscheinlich nur deswegen dabei ist, weil sich viele Menschen über „Faggots“ auf dem Vorgänger aufgeregt haben) – aber das Schockventil ist man ja von Stand-Up mittlerweile gewöhnt. Die Sequenzen sind teilweise amüsant, aber nicht unbedingt zum Brüllen komisch – aber Eddies Timing dafür sitzt wie eine Eins.
Angel Heart – Original Soundtrack (1987). „Do you know where I could find this Johnny Favourite?“ – „Only in the cemetery. You wanna hear one of his tunes?“
Mickey Rourkes vielleicht beste Rolle (läßt man mal den WRESTLER außer acht) und ein unglaublich intensiver Trip von einem Film. Trevor Jones‘ Musik ist mysteriös und fiebrig und wehmütig, das Saxophon darin stammt von Courtney Pine, und es sind Songs von Bessie Smith und Laverne Baker und anderen eingewoben, die mitsamt den Dialogfetzen aus dem Film (nein, Tarantino hat das nicht erfunden) das Feeling des Films klanglich perfekt wiederaufleben lassen. The future isn’t what it used to be, Mister Angel.
Eagles: The Long Run (1979). Ach ja, die Eagles – die erfolgreichste aller glattpolierten Country-Rock-Schmalzbands, die auch hier mit viel weißem Pulver in der Nase und unglaublichst gebügelter Produktion einen Hitsong nach dem anderen aneinanderreihen. Nun gut, eigentlich waren die Songs nur in den Staaten große Hits – dort dafür zum Davonlaufen groß – während bei uns hauptsächlich der zusammen mit Bob Seger geschriebene „Heartache Tonight“ bekannt ist. Auf „Those Shoes“ gibt’s funkige Talk-Box-Gitarren und ein entsprechend schräges Solo, aber ansonsten ist natürlich jedes Tönchen so geglättet, daß die Aufregung nur auf Bestellung anrückt. Wer die Eagles mag (ja, das tue ich), kriegt ein feines Album voll mit schönen Melodien – und wer sie nicht mag, würde sich vermutlich eh nie einen Platinseller von ihnen zulegen. Übrigens: Mit diesem Album habe ich jetzt alle Eagles-Studioalben von 1974 bis heute (hüstel).
Amanda Lear: Diamonds for Breakfast (1980). Disco! Ich kenne ja bislang keine Amanda-Lear-Alben, aber dieses hier – ihr viertes – scheint ein durchaus guter Einstieg zu sein, mit funky Tracks wie „I Need a Man“ und „Japan“. Natürlich wäre mir ihr drittes Album lieber gewesen – NEVER TRUST A PRETTY FACE, offenbar eher Space-Disco-orientert – aber hey, das ist ja langfristig gesehen keine Entweder-Oder-Frage …
Hindu Love Gods (1990). Wer sind die Hindu Love Gods? Ganz einfach. R.E.M. ohne Michael Stipe, dafür mit Warren Zevon. Offenbar schon 1986 aufgenommen, aber erst 1990 veröffentlicht (könnte der Erfolg von R.E.M. etwas damit zu tun haben?). Die Tracklist setzt sich aus verschiedenen Covers zusammen: zwei Robert-Johnson-Songs, „Raspberry Beret“ von Prince, … Gerade letzterer Track soll sehr gut sein. Ich bin gespannt.
Aztec Camera: Knife (1984). Roddy Frame, den „Chef“ von Aztec Camera, kannte ich eigentlich nur, weil er auf dem Ryuichi-Sakamoto-Album SWEET REVENGE den Song „Same Dream, Same Destination“ sang. Das hier ist das zweite Album seiner Band, produziert von Mark Knopfler, der auch seinen Hauskeyboarder Guy Fletcher mitbrachte. Offenbar wurde das Album seinerzeit als großer Affront wahrgenommen gegenüber dem akustisch/folkig orientierten Erstling, aber da ich den nicht kenne und einen Knopfler-Einfluß durchaus als positiv werte, kann ich einfach ein angenehmes Album Gitarrenpop hören. Vielleicht kein Schwergewicht, aber alleine der Track „All I Need Is Everything“ ist schon das Hören wert.
Fool for Love – Music from the Motion Picture Soundtrack (1985). Der Streifen liegt schon seit einiger Zeit ungesehen auf meinem DVD-Stapel, aber ich wage vorauszusagen, daß ein Film von Robert Altman mit Harry Dean Stanton, Kim Basinger, Randy Quaid und Sam Shepard zumindest interessant sein wird. Das hier ist der Soundtrack, produziert von Jim Gaines und gesungen von Sandy Rogers – Countrysongs, wobei das Titelstück „Fool for Love“ später von Tarantino für RESERVOIR DOGS verwendet wurde (offenbar kauft Tarantino die gleichen Soundtracks wie ich).
Nona Hendryx: Skindiver (1989). Produziert vom ehemaligen Tangerine-Dream-Mitglied Peter Baumann, der das Album auch auf seinem Label Private Music veröffentlichte. Mal sehen, ob Baumann noch im Stil seines ’83er-Albums STRANGERS IN THE NIGHT produziert oder ob ihn die vielen Veröffentlichungen von Yanni, die er betreute, 1989 schon weichgekocht hatten …
Wendy Carlos‘ Digital Moonscapes: An Evolutionary Synthesizer Tour de Force (1984). Wendy Carlos (vormals Walter Carlos) ist Synthesizerpionier und hauptsächlich dafür bekannt, die Scores zu THE SHINING und TRON komponiert zu haben. Dieses Album ist als Themenalbum zur Entstehung der einzelnen Monde rund um die Planeten unseres Sonnensystems konzipiert – kann spannend werden.
The Ritchie Family: Arabian Nights (1976). Die Ritchie Family ist quasi das Gegenstück zu den Village People: Eine weibliche Discotruppe, die ebenso wie die Jungs von den Franzosen Jacques Morali und Henri Belolo produziert wurde. Meine Güte, diese Kostüme … aber nun ja, Disco sah eben so aus. Wichtiger ist ja, wie es klingt.
Black Beauty – Miles Davis at Fillmore West (1970). Mal wieder Zeit für ein Schwergewicht: Ein Doppelalbum, das einen Liveauftritt aus dem Jahr 1970 enthält. In Miles‘ Band spielen Steve Grossman, Chick Corea, Michael Henderson, Jack DeJohnette und Airto Moreira – und natürlich ist diese Periode (von 1969 bis 1975) meine liebste Zeit von Miles. Ja, ich habe inzwischen schon mehr Miles, als ich wirklich hören kann, aber ganz ehrlich: Man kann einfach nicht genug Miles haben.
„Weird Al“ Yankovic: UHF – Original Motion Picture Soundtrack (1989). Yankovics Ausflug ins Kino war leider nicht sehr erfolgreich – aber es ist einer meiner Lieblingsfilme, und ich habe es schon mit dem ebenso großen Fan Gordon G. geschafft, mehrere Stunden hinweg nur Zitate aus dem Film hin- und herzuschießen. Hier ist natürlich „Beverly Hillbillies“ drauf, die Parodie von „Money for Nothing“ aus dem Film – plus diverse neue Songs von Yankovic.
Mahavishnu John McLaughlin: My Goal’s Beyond (1970). Nochmal Schwergewicht: Gitarrenheld John McLaughlin zusammen mit Airto Moreira, Charlie Haden, Billy Cobham, Jerry Goodman, Mahalakshmi, Badal Roy und Dave Liebman. Der Indien-Einfluß und der Einsatz der Akustikgitarre nimmt natürlich McLaughlins spätere Band Shakti schon um einige Jahre vorweg – und Cobham und Goodman waren ja nur ein Jahr später Bestandteil von McLaughlins Mahavishnu Orchestra.
Garland Jeffreys: Ghost Writer (1977). Den werten Herren kenne ich gar nicht, aber das zuverlässige Internetz informiert mich, daß es sich um einen starken Songwriter handelt. Produziert von David Spinozza, featuring diverse Sessionmusiker. Mitgenommen habe ich die Platte aber erstmal rein wegen dem Cover.
Blancmange: Happy Families (1982). Eine der britischen 80’s-Synthpop-Bands, die immer ein wenig im Schatten der großen und erfolgreichen Truppen standen. Das hier war das Debutalbum, es folgten bis 1985 noch zwei weitere Platten – und dieses Jahr gab es ein Reunion-Album!
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ach the long run. meine güte…..ich erinnere mich, dass ich die immer in der mitte abgedreht hab, weil mir beim hören dann innerlich kalt wurde. sollte ich mal wieder rausholen….