Die Bogdanovich-Sammlung wächst: THEY ALL LAUGHED, seine Romantic Comedy von 1981, mit John Ritter, Audrey Hepburn und seiner damaligen Freundin Dorothy Stratten (die kurz nach den Dreharbeiten ermordet wurde), habe ich ja schon vor kurzem als US-Import bestellt – es gibt nämlich nur eine US-DVD, und obwohl der Film damals bei uns ins Kino kam, warten wir mal lieber nicht darauf, daß es eine deutsche DVD geben könnte. Dafür hat die US-DVD auch einen Audiokommentar von Bogdanovich und ein Making-Of. Heute noch zusätzlich bestellt: SAINT JACK, den er 1979 mit Ben Gazzara drehte (und der von Roger Corman produziert wurde und dennoch richtig gut sein soll!) – als Australien-Import, denn nur dort gibt es eine DVD des Films (aber dafür wiederum: mit Audiokommentar und Making-of). Und obendrein noch: HUSTLE, den Bogdanovich 2004 für das US-Fernsehen drehte – die Geschichte des Baseballspielers Pete Rose (gespielt von Tom Sizemore), der 1989 wegen illegaler Sportwetten lebenslang vom Spiel ausgeschlossen wurde und an seiner Spielsucht zugrunde ging. Der Film ist meines Wissens nie in Deutschland erschienen; somit ist die US-DVD natürlich auch eine adäquate Wahl (und wer hierauf auch einen Audiokommentar vermutet, irrt: Fehlanzeige!).
Und weil’s grad so schön paßt, habe ich für Mann beißt Film einen Text zu Bogdanovichs fürchterlichstem Film geschrieben:
ALLES WEGEN MOLLY (1988) – „Auch großartige Regisseure können absolute Katastrophen fabrizieren: Man denke nur an Roman Polanskis wirren Unfug WAS?, an das haarsträubend überflüssige Remake von PSYCHO, das Gus van Sant 1998 drehte, an Francis Ford Coppolas peinlich trantütigen JACK, oder an Paul Verhoevens hemmungslos entglittenen SHOWGIRLS. Oder auch an ALLES WEGEN MOLLY, im Original ILLEGALLY YOURS, einer sagenhaft mißglückten Komödie von dem Mann, der einst für DIE LETZTE VORSTELLUNG als Wunderkind gefeiert wurde.“
Nun wäre es freilich noch schön, wenn jemand – irgendjemand! – Bogdanovichs großen Flop AT LONG LAST LOVE veröffentlichen würde: Ein Musical mit Cybil Shepherd und Burt Reynolds (!), laut David Quinlan „full of people who could neither sing nor dance“. Vielleicht ist der Film tatsächlich grauenvoll, aber vielleicht ist diese Mischung aus Retro-Musical der Dreißiger und Art-Deco-Design doch tatsächlich interessanter, als uns die Kritik weismachen will.
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