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[Film] Die Horror-Party (1986)

„It’s just what you’d expect from the producer who brought you BODY PARTS, SPECIES and FRIDAY THE 13TH – PARTS III-V“, frohlockt das DVD-Cover. Und ja, sie haben recht, und somit gibt es für mich eigentlich gar nichts mehr zu tun. DIE HORROR-PARTY ist genau das, was man von dem Typ erwartet, der diverse Teile von FREITAG DER 13. produziert hat. Ende des Reviews.

Okay, reden wir noch kurz darüber. 1986 hatte der – unbeabsichtigt – von Carpenter und Cunningham initiierte Slasher-Boom nicht mehr allzuviel Energie; die stets gleichen Filme, die im Fahrwasser von HALLOWEEN und FREITAG DER 13. auftauchten, zeigten schon seit Jahren Ermüdungserscheinungen, aber die Maschine rannte weiter und melkte das letzte Quentchen Geld aus dem zahlungswilligen Publikum. Gemäß den Parametern des Genres ist auch DIE HORROR-PARTY um einen Feiertag herumgestrickt (im Original: APRIL FOOL’S DAY, der erste April), an dem eine Handvoll austauschbarer schöner junger Menschen einer nach dem anderen das Zeitliche durch die Hand eines Wahnsinnigen segnen.

So auch hier: Die gut betuchte Muffy lädt eine Gruppe von College-Freunden zum ersten Aprilwochenende in ihr Haus ein, das abgelegen auf einer kleinen Insel steht. Die Kinderchen spielen sich böse Streiche, und irgendwann tauchen ein paar Leichen auf, was dann niemand mehr so richtig komisch findet. Im Gegensatz zu anderen Slashern finden die Morde hier alle off camera statt, nur die Überreste der Opfer werden gezeigt. Und so klappert man halt die Eckpfeiler jedes Slashers ab: Herzhaftes Herumalbern und ein wenig Sex, plötzlich auftauchende Menschen mit bösen Füßen (der Rest bleibt der Kamera verborgen, damit wir mitraten können, wer der Täter ist), die Suche nach den verschwundenen Freunden, plötzliche Panik ob des herumstaksenden Mörders bei gleichzeitiger Ignoranz des Hausverstandes (jeder geht alleine auf sein Zimmer), kreischende Schreie beim Auffinden von abgetrennten Köpfen. Das kennt man ja. Sogar eine Springkatze ist im Inventar des Hauses vorhanden (eine Springkatze ist eine Katze, die auf Kopfhöhe in einem Schrank, Regal, Kasten oder anderem Möbelstück darauf wartet, daß ein nervöser Charakter dicht davor steht, um dann unter lautstarkem „Miau“ hervorzuspringen – bösartige Exemplare machen dies exakt zehn Sekunden, bevor der Mörder von hinten zuschlägt).

Was gibt es sonst zu vermelden? Die Darsteller sind ein Quentchen besser als gewöhnlich – unter ihnen befindet sich Thomas F. Wilson, der als Biff in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT die Rolle seines Lebens fand und seitdem nur dumme Proleten spielen darf (sofern er überhaupt spielen darf). Es gibt Anflüge von schwarzem Humor und stimmungsvolle Bilder der Location. Alles gut verdaulich ohne größere Anflüge von Aufregung also.

Und dann ist da noch der Schluß, der im Prinzip kompletter Humbug ist (inklusive eines zweiten aufgesetzten Schmähs am Schluß vom Schluß), aber immerhin origineller ist als die Auflösungen der vergleichbaren Filme – was natürlich daran liegt, daß Originalität im Slasherfilm ungefähr den gleichen Stellenwert hat wie Innovation im konservativen Heavy Metal. Natürlich rechnet kein Mensch mit dem Schluß, weil er völliger Blödsinn ist, aber immerhin ist es ein Versuch, das Gesehene auf den Kopf zu stellen und die Konventionen des Genres zu sprengen. Seien wir also gnädig.

So, genug geschwafelt. DIE HORROR-PARTY ist genau das, was man vom Produzenten von BODY PARTS, SPECIES und FREITAG DER 13. TEIL 3-5 erwartet. Die Werbung lügt nicht.

Die Horror-Party (USA 1986)
Originaltitel: April Fool’s Day
Regie: Fred Walton
Drehbuch: Danilo Bach
Produktion: Paramount / Hometown Films
Darsteller: Deborah Foreman, Thomas F. Wilson
Länge: 85 Minuten

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, erschien 2011. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm und produziert Bonusmaterial für Film-Neuveröffentlichungen. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, u.a. für die Salzburger Nachrichten, Film & TV Kamera, Ray, Celluloid, GMX, Neon Zombie und den All-Music Guide. Er leitet die Film-Podcasts Lichtspielplatz, Talking Pictures und Pixelkino und hält Vorträge zu verschiedenen Filmthemen.

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