Auch gerade ausgegraben: Die Anfänge einer absurden Privatdetektiv-Komödie namens D. STONE, ausgeknobelt von Sir Nose und einem Autor, der sich heute noch schämt, anläßlich der Bundesjugendspiele 1994, zu denen beide Autoren sich morgends brav anwesend zeigten, um dann den Tag über im Biotop des Gymnasiums Deckung suchend an ihrem neuesten Kassenknüller zu feilen. Die Einführung der Figuren muß im O-Ton wiedergegeben werden:
Richtig spannend wird die Angelegenheit dann natürlich, als die beiden aufstrebenden Privatdetektive ihren neuen Auftraggeber gvb treffen, dessen Enthüllung ihnen Kopfzerbrechen bereitet:
gvb: „My friends, I am worried“
cg: „Äh, könnten Sie das noch mal … ich hab‘ das Englische nicht ganz verstanden …“
Die Geschichte hört kurz darauf leider auch schon wieder auf, und zu den Bundesjugendspielen im darauffolgenden Jahr haben es die Autoren leider nicht mehr geschafft, ihre Kollaboration weiterzuführen. Welch Juwelen der Filmwelt hier vorenthalten wurden!
Und weil wir gerade dabei sind, uns selber bloßzustellen und die grausam-peinlichen Anfänge dieses Filmemachers zu dokumentieren, sei noch flott die Erstfassung des schwer überambitionierten Horrorfilms CREATURE OF DARKNESS beleuchtet, der 1995 gedieh und 1996 dann zum intellektuell angehauchten SPHERICAL DARKNESS mutierte. Während in der Zweitauflage immerhin Studenten verschiedener Fachrichtungen und Interessensgebiete (Physik! Astronomie! Relativitätstheorie! Philosophie! Schach!) zusammentrafen, um ein Spukhaus zu erforschen, kamen in der Erstversion noch unbedarfte Teenager zum Videoglotzen zusammen. Die einführende Szene sei hier ungeschnitten zum Besten (?) gegeben (es darf noch vorweggeschickt werden, daß die Hauptfigur natürlich nur sehr zufällig Chris hieß und in der Neufassung dann den fantastischen Namen „Chris Scott“ erhielt, mit dem sich gemeinhin jeder Bayer am Telefon meldet):
Die Spannung erhöht sich schon wenige Seiten später dramatisch, weil nicht nur sofort irgendwelche Nebenfiguren anfangen, zu sterben, sondern weil auch der sehr talentierte Co-Autor Mö seine Spuren im Skript hinterließ:
Bemerkenswert übrigens, daß trotz nie vollendetem Skript die Besetzung des Films schon stand (und sich aus unerfindlichen Gründen aus Klassenkameraden der beiden Skriptverbrecher zusammensetzte), darunter der legendäre Kaptain Olonais (a.k.a. der Brauereiimperiumserbe Alois Unertl, bekannt aus Klassikern wie SPRINGLBACH MELTDOWN). Auch die Crew steht schon fix auf dem Drehbuchentwurf notiert, auch wenn zur Position des Produzenten nur eine Reihe von Fragezeichen zu sehen sind. Wie sich das Skript weiterentwickelt hat und warum dann doch nie gedreht wurde, erfahrt ihr vielleicht in Teil 3 unserer beliebten Reihe „Jugendsünden“.
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