Damon und Affleck in der Wüste.
GERRY von Gus van Sant. Der Film ist existentiell, pur, von poetischer Ästhetik und schrecklicher Leere. Zwei Freunde – Matt Damon und Casey Affleck – verlaufen sich in der Wüste. Mehr passiert nicht, und frei von jeglichem narrativen Ballast folgen wir den Beiden metaphorisch in ein alptraumhaftes Amerika, wo Menschen aufbrechen, um „the thing“ zu suchen und sich in der monumentalen Weite des Landes, in seiner endlosen Freiheit hoffnungslos verirren. GERRY – beide Freunde tragen den Namen Gerry – ist der erste Part in van Sants Todestrilogie – es folgten ELEPHANT und LAST DAYS – und er läßt uns stoisch in qualvoll langen und quälend leeren Einstellungen mit den Freunden ins Verderben stapfen. Anfangs wird noch ein bißchen geredet – über eine Quizshow, über ein Computerspiel – aber dann marschieren beide nur noch wortlos voran. Die atemberaubende Landschaft – so unbeweglich karg, so friedlich und trostlos zugleich – erscheint dabei immer surrealer, läßt die Verirrten letztlich wahrhaftig im Nichts verschwinden. Ein radikaler Film, mit dem Gus van Sant sich dezidiert gegen gängige Erzähl- und Inszenierungskonventionen stemmt, und dessen waghalsiges Experiment den Großteil der Zuseher einfach abschrecken muß. Faszinierend.