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Übrigens …

1) RESULTS MAY VARY, dieses größenwahnsinnige, dummdreiste Monster aus dem verqueren Kopf Fred Dursts, war möglicherweise das meistgehörte Album des Jahres 2005 – in meinem Auto zumindest – und ich betrachte es als persönlichen Triumph, daß Schwarz diesen Hidden Track auf Albumlänge jetzt für seine eigene Sammlung ersteigert hat. Aber immerhin sammelt er ja grüne Alben und ist mehr oder weniger selber schuld. Übrigens kostet die limitierte Auflage mit Bonus-DVD (für alle, die Gitarrist Wes Borland – der gar nicht auf dem Album ist! – beim Kotzen zusehen möchten) auf eBay im neuwertigen Zustand nur noch € 1,–. Dismissed.

2) Weitere Beweise, daß sich der NuMetal mittlerweile in den Mainstream eingenistet hat? Jordan Schur, Labelchef von Flip und Executive Producer von Staind, Limp Bizkit, Cold, Professional Murder Music, Dope, und vielen anderen Radaubrüdern, ist jetzt der Executive Producer + A&R von Ashlee Simpson.

3) Auf dem Soundtrack zu CSI: MIAMI sind Ill Niño mit „I Am Loco“ zu finden. Das ist nicht etwa eine ihrer „How Can I Live“-Balladen, sondern richtig echtes Gedröhne. Keuch.

4) Den Spaß wiederentdecken: In VAN HELSING hüpfen die gesammelten Monster der Filmgeschichte wie Flummis durch die computererzeugten Kulissen. Kate Beckinsale läuft den gesamten Film mit einem einzigen Gesichtsausdruck herum: heruntergezogene Augenbrauen. Einmal weint sie, und einmal stirbt sie, aber nur für eine dieser beiden Tätigkeiten verzieht sie das Gesicht. Bis fast ganz zum Schluß trägt sie eine Frisur mit 3-Monster-Taft, die immer perfekt sitzt, auch wenn der Wolfsmensch sie durch irgendwelche Fenster schmeißt. Und Halsbeißer Richard Boxburgh spielt wie in der Augsburger Puppenkiste, völlig albern und schwer grimassierend. Komplett ironiefrei darf ich festhalten, daß es sich bei VAN HELSING um einen 100%-Film handelt, der so komplett over the top ist, daß Kunstverdacht besteht. Es ist der vielleicht auffälligste Effektfilm seit langem, und er bewegt sich mit soviel Tempo und Witz durch atemberaubende optische Konstrukte, daß sich beim Sitzen auf der Couch Euphorie breitmacht. Mehr davon, bitte.

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, erschien 2011. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm und produziert Bonusmaterial für Film-Neuveröffentlichungen. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, u.a. für die Salzburger Nachrichten, Film & TV Kamera, Ray, Celluloid, GMX, Neon Zombie und den All-Music Guide. Er leitet die Film-Podcasts Lichtspielplatz, Talking Pictures und Pixelkino und hält Vorträge zu verschiedenen Filmthemen.

    2 Comments

    1. Es freut den geneigten Seheleser, dass der Wert sinnloser Effektfilme nun doch zugegeben wird! Vielleicht vermag man sich Star Wars ja auf dieser Ebene zu nähern, ohne gleich als hirntoter Zombiedrakulavampir hinterm Zauberspiegel gepfählt zu werden?!…

    2. Klingt es banal, wenn ich darauf bestehe, daß die Effekte in VAN HELSING inspiriert & inspirierend sind, ihre unendlichen Möglichkeiten entfesselt ausspielen und dabei – jawoll! – Spaß vermitteln, während die Effektschlacht in EPISODE III schlichtweg nach Arbeit aussieht und nirgendwo zum Staunen anregt?

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