Gestern nacht im Salon Genzel: Das unglaubliche, immerrollende und elefantastische Quatro-Feature mit den Critters. Jawollja, ich habe gestern alle vier CRITTERS-Filme am Stück gesehen und es sogar geschafft, danach nicht von kuscheligen kleinen Tribbels mit vielen Zähnen zu träumen.
Das klingt natürlich schlimmer, als es sich anhört: Drei der vier Filme sind knapp über 80 Minuten lang, der vierte läßt sich immerhin mit 91 Minuten Zeit. Zusammengerechnet könnte man also auch 8 Folgen 24 schauen, oder die Indy-Trilogie, oder alle BACK TO THE FUTURE-Filme am Stück. Alles schon dagewesen. Natürlich war’s beim vierten dann schon ein wenig zach, aber ich habe natürlich tapfer durchgehalten, bis alle Fuzzelfellbälle vernichtet waren.
In jedem Teil kann der geneigte (in welche Richtung auch immer) Cineast übrigens coole Darsteller – bekannte und unbekannte – erspähen. In Teil 1 wird Billy Zane beim Poppen im Heu (also, eher davor oder danach – er ist vollständig bekleidet) von den Nagern verspachtelt, und der geniale M. Emmet Walsh blickt als breit mauschelnder Sheriff den ganzen Film überhaupt nicht durch. In Teil 3 rennt Leo DiCaprio mit, und während er rein rechnerisch 16 oder 17 beim Dreh gewesen sein muß, ginge er auch glatt als 13 durch. Auch in der Nummer Drei: William Dennis Hunt, der echte Emperor Wang The Perverted, der schon in der Granate FLESH GORDON MEETS THE COSMIC CHEERLEADERS zu misanthropem (gell, Tinchen) Geschau sprach: „Your penis and my brain will be a marriage made in hell!“
In Nummer vier spazieren Angela Bassett und Brad Dourif durchs All, weil ja der vierte Teil einer Horrorfilm-Reihe immer im All spielen muß (vgl. HELLRAISER 4, LEPRECHAUN 4). Naja, Brad hatte da seine richtig anspruchsvollen Zeiten schon wieder hinter sich und schaut halt die ganze Zeit so, wie er immer guckt, wenn er gerade an Brathuhn denkt und die Welt glaubt, er hecke gerade Axtmördereien aus. Angela dagegen darf duschen (auch wenn der gezeigte Hintern sicher einem Double gehört) und sich prügeln, wobei ihr letzteres sicher den Weg zum Tina-Turner-Biopic gesichert hat.
Nummer zwei hat keine Oscargewinner drin, aber immerhin haben wir Barry Corbin (jawollja, aus AUSGERECHNET ALASKA), den Ubergeek Eddie Deezen, und zwei blanke Möpse, weil sich einer der Bounty Hunters – der dazu neigt, sich stets in die Person zu verwandeln, die er gerade sieht – zu sehr mit dem Playmate des Monats identifiziert. Die Verwandlung findet übrigens inklusive Heftklammer statt. Und gestern habe ich auch zum ersten Mal geschnallt, daß dieser Bounty Hunter den Namen „Lee“ trägt, womit er sich wunderbar mit seinem Chef „Ug“ ergänzt.
Irgendwo habe ich ja mal gehört, daß über CRITTERS 5 nachgedacht wird – Zeit wird’s ja, schließlich ist Teil 4 1991 gedreht worden. Aber dann bitte wieder mit Don Opper, der in allen vier Teilen den superschrägen, nervösen und nicht so ganz hellen Critterjäger Charlie gibt. Vielleicht sollte ich New Line Cinema einfach ein Drehbuch schicken? „Dear Bob Shaye, I want to make CRITTERS sequel. How many want?“
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