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Aaaaaachtung! Offizier anwesend!

Gestern abend wurde sie endlich ausgetragen, die Schlacht um Ruhm & Ehre, die Sir Nose et moi schon vor einigen Wochen starten wollten. Damals haben wir verzweifelt meine Wohnung auf der Suche nach meinem zweiten Joystick auf den Kopf gestellt – dieser ist bis heute auch noch nicht aufgetaucht. Wie Schwarz aus erster Hand & meine treuen Leser aus tränenreichen Einträgen schon wissen, ist der C64 dennoch in stetiger Verwendung, und als mein würdevoller Gegner gestern freundlicherweise aus Deutschland sein eigenes Kriegsgerät mitbrachte (einen laut Verpackung unkaputtbaren Nobelstick mit Mikroschaltern und allen Schikanen), konnte das ARTILLERIE DUELL endlich beginnen.

Gespielt haben wir natürlich auf der schwersten Stufe, als Generäle, zu den anschmiegsamen Klängen von Chimaira und den Deftones. Gewonnen hat natürlich der Spieler mit Heimvorteil, sprich: General Genzel, und zwar mit 15:8, und das auch nur, weil um halb 2 nachts die Konzentration schon einigermaßen nachgelassen hat. Bevor Schwarz jetzt auf seinem Anfängerglück herumreitet, das ihn als schmächtigen Private einige Glückstreffer bei mir landen ließ, sei verraten, daß auf der Stufe General innerhalb von 15 Sekunden die Barrel- und Powder-Einstellungen vorgenommen werden müssen und mit Windstärken (Rücken- und Gegenwind!) von bis zu 30 (Einheit unbekannt) gearbeitet wird. Da bleibt so manche Kanonenkugel dann doch einfach mal in der Luft stehen.

Nebenbei soll übrigens noch erzählt werden, daß auf der Verpackung von Bernhards Joystick die Worte „stabile Bauweise“ (o.ä.) mit einem Hammer-Icon versehen wurden. „Hammer-Icon“ soll jetzt nicht als „Das Icon ist ja der Hammer“ verstanden werden, sondern als kleines Bildchen, das einen Hammer nachzeichnet. Aus einem mir nicht nachvollziehbaren Grund wollte Sir Nose aber keinen entsprechenden Belastungstest zur Überprüfung seiner Garantieansprüche durchführen. Ich erinnere mich an die Zeiten der Kultzeitschrift 64’ER, in der Joysticktests grundsätzlich auch mit Falltests aus 1 bzw. 2 Meter Höhe verknüpft wurden. Da trennte sich freilich schnell die Spreu vom Weizen.

Wegtreten!

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, erschien 2011. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm und produziert Bonusmaterial für Film-Neuveröffentlichungen. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, u.a. für die Salzburger Nachrichten, Film & TV Kamera, Ray, Celluloid, GMX, Neon Zombie und den All-Music Guide. Er leitet die Film-Podcasts Lichtspielplatz, Talking Pictures und Pixelkino und hält Vorträge zu verschiedenen Filmthemen.

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