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Mit oder ohne Achssprung?

Das Phänomen Jörg Zimmermann greift um sich: Bald wird im Netz ein weiterer Fast-Selbstfilm zu finden sein, der da den schönen Titel „Dr. Doc“ trägt. Drehbuch von Jörg, Hauptrolle freilich auch, with a little help from einer Bande namens Danger Brothers. Drehbericht hier.

Jörg arbeitet einstweilen emsig (ein weiteres schönes Wort) an seinem neuen Werk „Zwillinge, oder: Die Verwechslung im Büdchen“. Die Geschichte läßt sich nur in seinen eigenen Worten erzählen:

Kurzabriss zur Handlung: Der Zwilling 1 kommt gegen 06:00 Uhr in der früh an das Büdchen und will neben der Tageszeitung auch noch das Männermagazin kaufen, welches noch nicht eingetroffen ist. Gegen 10:30 Uhr kommt Zwilling 2 an das Büdchen und der Büdchenbesitzer verkauft irrtimlicher Weise das Männermagazin an Zwilling 2. Zwilling 2 ist auf dem Weg zu seinen Zwillingsbruder, Zwilling 1, und trifft auf die Schwägerin. Prompt kommt es zu einen Familiestreit. Wie die Sache zwischen Zwilling 1 und dessen Frau ausgehen wird, dass wird man im fertigen Film bewundern können.

Interessanterweise wird Jörg nicht die beiden Zwillinge spielen, sondern den 37-jährigen, schnauzbärtigen Büdchenverkäufer. Es ist dem Künstler Jörg Z. hoch anzurechnen, daß er andere Größen neben sich erlaubt, und daß er seinen thematischen Horizont erweitert – man merkt, das Lager ist mittlerweile zu klein für ihn und seine Ideen.

Spannend ist auch Jörgs Finanzplan: 30 Minuten Comedy à € 3.000,– (was habe ich mich doch umsonst mit einer detaillierten Kalkulation abgeplagt!), das macht € 900.000,– (bitte nicht nachrechnen, liebe Filmförderung), aber weil er mit 1.000.000 verkauften DVDs à € 5,– rechnet, ist der Gewinn natürlich sensationell hoch. Vielleicht kann er ja auch noch Crewmitglieder einsparen und selber Posten wie Materialassistent oder Steadycamoperator übernehmen, dann senken sich die Minutenkosten entsprechend und Jörg kann sich eine Villa in Köln kaufen, von der aus er sein Selbstfilmimperium leiten wird. Alleine, versteht sich.

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Christian Genzel
Christian Genzel arbeitet als freier Autor und Filmschaffender. Sein erster Spielfilm DIE MUSE, ein Psychothriller mit Thomas Limpinsel und Henriette Müller, erschien 2011. Außerdem drehte Genzel mehrere Kurzfilme, darunter SCHLAFLOS, eine 40-minütige Liebeserklärung an die Musik mit Maximilian Simonischek und Stefan Murr, und den 2017 für den Shocking Short Award nominierten CINEMA DELL' OSCURITÀ. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über den Filmemacher Howard Ziehm und produziert Bonusmaterial für Film-Neuveröffentlichungen. Christian Genzel schreibt außerdem in den Bereichen Film, TV und Musik, u.a. für die Salzburger Nachrichten, Film & TV Kamera, Ray, Celluloid, GMX, Neon Zombie und den All-Music Guide. Er leitet die Film-Podcasts Lichtspielplatz, Talking Pictures und Pixelkino und hält Vorträge zu verschiedenen Filmthemen.

    2 Comments

    1. also dieser drehbericht……..*sprachlos*

    2. Eine Jörg-Z-DVD will ich haben, das wär toll! Man könnte aber auch eine Sammelbox auflegen mit den 2 Selbstfilmen und, weils thematisch so gut dazu passt, „Staplerfahrer Klaus“.

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