„If Diane were here right now, I’d ask you to marry me“, sagt Kiefer, als ihn seine neue Freundin zur Rede stellt. Seine alte ist seit drei Jahren verschwunden, und weil Kiefer nie normale Typen spielen kann, entwickelt er eine schwere Obsession und tapeziert seine Wohnung mit Karten und Hinweisen für die Suche nach ihr. Zählt dieses „right now“ jetzt oder nicht?
Irgendwie ist’s ja mittlerweile in den Büchern so festgehalten: Das Original – der holländisch-französische SPURLOS VERSCHWUNDEN – ist der Überhammer, das US-Remake THE VANISHING eine Beleidigung. Zugegebenermaßen ist das Ende des ursprünglichen Films ein absoluter Schlag in die Magengrube, während das US-Remake die Geschichte dann einfach zu einem Happy-End weitererzählt. Aber lassen wir das mal beiseite: Das Original wartet nämlich nicht mit einem obsessiven Kiefer und einem unheimlichen Jeff Bridges auf – besonders die Leistung des letzteren kann man eigentlich zu den besten seiner Karriere rechnen (alleine schon, was der Kerl mit seiner Stimme macht!). Aber die Beziehungen zwischen den Figuren ist auch anders, und durchaus interessant, und die neue Freundin der Kiefer-Figur ist viel besser ausgearbeitet als im Original. Wie sie dann Bridges nervös macht, ist gut gemacht. Vielleicht wird der Film ja irgendwann aus dem Tal des Kritikertodes gerettet und neu betrachtet …
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