Mal wieder hart gearbeitet die letzten Tage, aber von nichts kommt ja auch nichts: Die dritte Staffel von 24 mußte fertig geschaut werden. Vorgestern 5 Folgen, gestern 3 Folgen, heute die letzten 4. Da kriegt man schnell so einen Flash, wo man dauernd auf die Uhr schaut und bedrohliches Ticken erwartet, und heute nacht habe ich von Jack Bauer geträumt, der jetzt in einer Produktionsfirma arbeitet und dringend über Nacht ein Drehbuch fertigschreiben mußte. „I can do this,“ bellte er irgendwen an, der gerade in charge war, während ihm Schlafmangel und sonstige körperliche Mängel schon ins Gesicht geschrieben standen. Er hat sich dann schnaufend und mit schmerzverzerrtem Gesicht an seinen Schreibtisch gesetzt, sehr schwarzen Kaffee getrunken und auf seiner Tastatur herumgeklopft. Tick, tick, tick.
Jedenfalls war die dritte Staffel der absolute Wahnsinn. Nicht so gut wie die zweite, weil die Geschichte nicht ganz so stringent erzählt wird, aber genug Höhepunkte und Irrsinnsideen, um einen glaubhaften Alptraum zu kreieren. Die Autoren waren diesmal besonders gnadenlos, es beißen Haupt- und Nebenfiguren sowie eine Hundertschaft von Zivilisten reihenweise ins Gras, und es geht mal wieder alles schief, bevor irgendetwas erreicht wird. Besonders gut diesmal: Paul Schulze als Ryan Chappelle. Jetzt wartet natürlich die vierte Staffel auf mich, und dann ist der Irrsinn bis Herbst erstmal ausgestanden. Dann kommt Nummero fünf.
Heute war übrigens der erste Tag unseres alljährlichen Bücherbazars, und ich erinnere mich nicht genau, warum ich darauf bestanden habe, gleich früh morgens ab 9 mitzuhelfen. Nachdem ungefähr 157 Kisten mit Büchern geschleppt und verladen wurden, kam der gemütlichere Teil des Aufbauens und Auspackens. Ich habe mich freilich gleich über die Schallplatten hergemacht, einiges sofort zurückgelegt und alle Reinhard-Mey-Platten für Schwarz heraussortiert. Da waren aber diesmal auch wirklich Schmankerl dabei: Zum Beispiel ein Album von Etron Fou Leloublan, zwei von Stan Getz, eines von David Bowie, ein paar ECM-Scheiben. Fein, fein.
Als Interlude zwischen den 24-Episoden habe ich auch gleich zwei von den Platten gehört. Stanley Turrentines WHAT ABOUT YOU! ist, wie zu erwarten war, ein relativ unaufregendes Disco-Jazz-Album, aber es stand schon eine ganze Zeit auf meiner Suchliste. Abgehakt. Richtig toll ist TEMPLE OF BIRTH von Jeremy Steig, einem Flötisten, der hier zusammen mit Alphonse Mouzon, Johnny Winter und ein paar anderen Profis ein sehr aufregendes Jazzrock-Album eingespielt hat.
Im Hintergrund rennt übrigens gerade Limp Bizkit, und weil die auf der Website nur „The Truth“ zum Anhören anbieten, rennt der jetzt schon zum ungefähr neunten Mal. Aus!
Faulkner war heute im Briefkasten. Aber zunächst mal muß ja noch Salinger fertiggelesen werden, und vor dem deprimierenden Süden würde ich noch ganz gerne das Buch über den Mythos der Counterculture lesen. Auf dem Bazar heute habe ich mir gleich auch noch zweimal Hemingway mitgenommen, weil ich ja sonst nichts zu tun habe, und jetzt schwirrt mir der Kopf.
Ich sollte eine Liste machen mit den Dingen, die ich ganz dringend tun muß. Erstens: SCHLAFLOS schneiden. Zweitens: Meine Übersetzungen erledigen. Drittens: Den Carpenter-Essay überarbeiten.
Was denn, ihr lest immer noch? Schluß ist jetzt! Ich gehe jetzt heim und mache mir etwas zu essen. Gute Nacht!
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jaja, gute reinhard mey platten und eine von simone und furunkel! jetzt muss ich halt meinen plattenspieler endlich reparieren.
genau, und schlaflos muss geschnitten werden. right here, right now.
und die 24 staffel hol ich mir ab und schaus doch noch. hast mir einen floh ins ohr gesetzt!