Menschenskinner, da feiert Herbie Hancock heute seinen 65. Geburtstag, und ich poste das erst 15 Minuten vor Mitternacht. Ganz zu schweigen davon, daß ich nicht zu einer etwaigen Geburtstagsfeier eingeladen wurde. Ganz anders noch im Jahre 2000, als ich zu Herbies 60tem anwesend war, den er mit einer Menge ticketkaufender Fans in der Philharmonie in München gefeiert hat. Zur Feier des Tages müssen wir heute freilich noch ein, zwei Songs vom großen Meister hören. Wir freuen uns auf das im Herbst erscheinende neue Album, auf dem nach Ray-Charles-Prinzip „Duette“ mit anderen Musikern zu hören sein werden. Nun ist Hancock als Jazzpianist, Fusion-Innovator, Technologiefreak und Kompositionsgenie nicht gerade der Erste, der einem bei einem Superstar-Duett einfällt, aber er wird der Zusammenarbeit mit Sting, Damien Rice, Annie Lenox, Carlos Santana und all den anderen schon einige interessante musikalische Seiten abgewinnen. Und am 11. Mai sehe ich ihn ja auch schon wieder live, zum achten Mal. Hancock hören ist wie zu Hause sein. Happy Birthday!
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Herbie Hancock? Wahrscheinlich wirst du mich jetzt steinigen, aber ich muss hier die EAV zitieren: Herbie, wer? Herbie, wie? Diesen Namen hört‘ ich nie!
Kannst du einer Musikbanause noch ein bisschen mehr über deinen musikalischen Hero sagen?
Sapperlot, da sehe ich ja geradezu einen Bildungsauftrag auf mich zukommen. Hancock ist vielleicht der größte lebende Jazz-Pianist. Hat schon im Alter von 22 Jahren sein erstes Album auf Blue Note veröffentlicht, dann Standards wie „Cantaloupe Island“ und „Watermelon Man“ komponiert. Lange Zeit im klassichen zweiten Miles-Davis-Quintett. 1973 mit HEADHUNTERS das seinerzeit meistverkaufteste Jazzalbum veröffentlicht, das mit „Chameleon“ einen weiteren veritablen Klassiker enthält. 1983 in Zusammenarbeit mit Bill Laswell gab’s den Hitparadenstürmer „Rockit“ – die inoffizielle Breakdance-Hymne, und das erste Mal, daß in einem Mainstream-Kontext gescratcht wurde. 1986 ein Oscar für die beste Filmmusik, nämlich für den wunderbaren Jazzfilm ROUND MIDNIGHT. Und diese Daten kratzen eigentlich nur an der Oberfläche. Ich darf zur Studie meine Hancock-Diskographie empfehlen (http://home.t-online.de/home/stamil/hhdisco.htm) und werde demnächst mal ein bißchen Hancock zum Anhören mitbringen.
Weiser obi -wan, ich bin erschüttert. Aber ihr seit nicht allein mit eurer unwissenheit. Ich hab ja auch herumerzählt, dass herbie hancock 65 geworden ist (verdammt, sogar orf.at hatte einen riesenbeitrag). aber mehr als ein „Cool – Wer is das?“ bekam ich nicht zur antwort. dann hab ich rockit vorgespielt und bekam ein „das nervt“ zur antwort. ich sags nur einmal leute – wenn wer weiß, wie man einen groove aufbaut, dann herbie. nun bin ich nicht der größte und auch keiner großer hancock fan, doch headhunters ziert auch mein cd-regal. Vorallem erinnert er mich immer an die alte wohnung meines onkels, wo jener mir bis in die pubertät hinein den jazz näher bringen wollte. und da hatte herbie hancock natürlich einen großen platz. rockit kennt man ja sowieso und natürlich, ob nun jazzer oder nicht, ob nun fan oder nicht, verneigen wir uns vor diesem großen musiker. Stimmts?
Ich muss mich hier nochmals ausdrücklich entschuldigen, freue mich aber schon auf eine Menge Input. Meine Schwester ist Kunsthistorikerin und wenn wir uns alle zwei Wochen treffen, kommen wir garantiert immer wieder zum selben Punkt:
Gunter Damisch, wer soll das denn nun wieder sein?
Einer der bekanntesten zeitgenössischen österreichischen Maler.
Was malt der denn so?
Graue Weltwegfelder.
Alles klar.
Der Bildungsauftrag ist da in jedem Fall gegeben.
Werter Schwarz, ihr scheint mir ein wenig an der Essenz der Sache vorbeizureden. Hancock auf den „Groove“ zu reduzieren, stellt ihn mir zu sehr in eine Ecke mit Maceo Parker und anderen Funk-Veteranen. Nicht alles, was Hancock macht, hat einen Groove. Viel wichtiger ist sein unverkennbares Piano- und Keyboardspiel, seine musikalischen Innovationen, & seine Fähigkeit, sich in allen denkbaren musikalischen Idiomen improvisatorisch einbringen zu können. Hancocks Input bei „Rockit“ scheint mir eher in der Textur sowie in der Stilfusion zu liegen als im Elektro-Groove, der weitesgehend vom Team Laswell-Beinhorn vorproduziert wurde. Aber prinzipiell stimmt schon: Dort, wo Hancock den Funk einbringt, ist die rhythmische Intensität ungebrochen.
Übrigens braucht man den Unwissenden nur „Cantaloop“ von US3 vorzuspielen, das zu 90% aus Hancock-Samples besteht und bei jedem ein „Aha“ hervorruft.
Wertester Genzel!
Über die Essenz kann ich nix sagen, weil ich mich mit der Wald- und Wiesenflora nicht auskenne. Ich kenn halt grad Headhunters und das groovt wie sau (= rhythmische Intensität)!
Aber jetzt Gute Nacht, ich muss morgen wieder kleinkinder testen und dafür fit sein!
Denn manchmal ist eine Zigarre auch nur eine Zigarre! (was wohl monica lewinsky zu dieser feststellung sagen würde?)
Lieber Kollege Schwarz!
Was genau verstehst du unter „Kleinkinder testen“? Und wie kommen die Zigarren ins Spiel? Und wieso überhaupt?