Jetzt muß ich mal ein Loblied auf das kostenlose Feature singen, das jeder gute Haushalt zu seiner DVD-Sammlung mitgeliefert kriegt: Der Audiokommentar von der Couch, der bei besonders unterhaltsamen Filmen beim Ansehen im Freundeskreis sozusagen ohne Aufpreis zu hören ist (mitunter auch mit nicht abschaltbaren Tonspuren).
Freitag war ja mal wieder so ein Tag, wo der gute Ef, seines Zeichen Psychologe, guter Menschenkenner und Conoisseur auserlesener Filmauswüchse, die in meinem (briefmarkengroßen) Heimkino dargebotenen Filme FLESH + BLOOD (Paul Verhoevens erster Hollywood-Streifen) sowie FREDDY VS. JASON genußvoll besprach. Auch wenn für uns Laien beispielsweise die schlimme Kindheit von Jason Voorhees überraschend kommt, weist Mag. Ef uns darauf hin, daß „psychisch benachteilige Leute immer eine schlimme Kindheit hatten“. Freilich wird Jason (vor allem im Vergleich zu Freddy) von mir für seinen Pragmatismus gelobt („Ein etwas effektiverer Wile E. Coyote“, so Ef), während wir in tiefenpsychologischer Studie feststellen müssen, dass Humor vielleicht nicht Jasons starke Seite ist, er aber durchaus ein Gespür für dramatische Auftritte hat.
Beim mittelalterlichen Spektakel FLESH + BLOOD, wo sich Verhoeven einmal mehr mit den prominentesten Themen seines Oeuvres auseinandersetzt – Sex und Gewalt – lobt Ef Rutger Hauers Vasallen Brion James, der sich wenige Sekunden nach einer brutalen Konfrontation mit seinem Vorgesetzten alsbald lachend weltlichen Genüssen hingibt: „Es ist gut, wenn man psychischen Stress derart schnell abbauen kann.“ Dass der Film mit hingebungsvollen Handlungssträngen zum Thema Pest aufwarten kann, sorgt dagegen für Betroffenheit, und wir freuen uns, daß der Aderlaß heute nurmehr beim Verkauf von DVD-Boxsets von Serien betrieben wird.
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